Klaus Eberlein wurde am 9. Februar 1941 in München-Sendling
geboren.
Die Mutter
stammte aus Bamberg, der Vater aus Nürnberg.
"Vor dem
Zweiten Weltkrieg waren sie
nach München gezogen und hatten in der Paul-Heyse-Straße
eine Buchhandlung eröffnet. So bin ich zum Buch gekommen, es wurde mir
sozusagen in die Wiege gelegt" berichtete Klaus Eberlein.
Nach dem Gymnasium machte er in
einer großen Münchner Druckerei eine Ausbildung zum Chromolithografen. In der
Freizeit streifte er mit Zeichenstift und Aquarellkasten durch die Natur. Die
Liebe zur Kunst ließ Klaus Eberlein nicht mehr los. Schon gar nicht, nachdem er
1963 die Aufnahmeprüfung an der Akademie der Bildenden Künste in München
bestanden hatte.
Seine eingereichten Arbeiten hatten
die Kommission überzeugt. In der Klasse von Professor
Hermann Kaspar (1904-1986)
fühlte er sich wohl. Das tägliche Aktzeichnen und das
Porträtieren lagen ihm und in den Werkstätten der Akademie konnte er experimentieren.
Er widmete sich der Lithografie und Radierung, entdeckte die Technik des
Holzschnitts, mit der er sich eingehend beschäftigte. Professor Kaspar gab
seinen Studenten einmal im Monat eine Buchillustration als Aufgabe. Als Vorlage
wählte er Werke der Weltliteratur aus: Klaus Eberlein war fasziniert von der neuen
Herausforderung, das geschriebene Wort in ein Bild umzusetzen. Seine
Leidenschaft für das Kunststudium trug Früchte, er wurde Meisterschüler bei
Professor Kaspar: "Ich bekam ein eigenes Atelier in der Akademie und sogar
Modellgeld."
Während des Studiums beteiligte er sich an Wettbewerben, die
von der Akademie ausgelobt wurden. Mehrmals wurde er mit Preisen ausgezeichnet,
unter anderem für Die
Schöpfungsgeschichte. Klaus Eberlein berichtet: "In der
Buchdruckerei habe ich den Text
gesetzt und gedruckt. Das Buch habe ich in der Buchbinderei
selbst gebunden."
Für die
Gestaltung eines Paravents für die Musikhochschule erhielt
er den zweiten Preis. 1963
heiratete er seine Marita, ein Jahr später kam Tochter Petra
zur Welt. 1964 lernte er den Verleger und Herausgeber Curt Visel
kennen. Die Zeitschriftenillustration und Graphische Kunst, die Visel
herausgab, richteten sich an Liebhaber grafischer Kunst. Für sie schuf Klaus
Eberlein Originalgrafiken, die den Heften und Originalkalendern beigefügt
wurden.
1966 bezog er mit seiner Familie das Wohnhaus in München-Solln in der
Stockmannstraße, wo sich auch Atelier und Druckwerkstatt befanden. Im
Keller standen die großen schweren Druckpressen für verschiedenste Arten von
Drucken. Seit er 1968 das Studium mit dem
Diplom abschloss, war Klaus Eberlein als freischaffender Künstler tätig.
Ihm wurden über die Jahre viele Anerkennungen verliehen. Bereits 1977 erhielt er durch die Internationale Buchkunstausstellung in Leipzig eine Auszeichnung für Illustrationen zu den Aesop Fabeln. Die Bibliothèque Nationale du Luxembourg kürte die Illustrationen zu den einhundert schönsten Büchern. 1989 wurden auch seinen Illustrationen zum Ritter von Ayst durch die Internationale Buchkunstaustellung ausgezeichnet.
2006 wurde er vom Kulturförderverein Planegg mit
dem ersten Preis für die Skulptur Mozartzwerg ausgezeichnet.
Im November 2009
erfuhr er eine der höchsten kulturellen Auszeichnungen in Bayern: Die Literatenvereinigung der Münchner Turmschreiber überreichte ihm den Bayerischen Poetentaler.
2011 fand anlässlich seines 70. Geburtstages im Bezirksmuseum Dachau eine umfangreiche Retropesktive statt.
Im Jahr 2020 widmete die Dachauer Volksbank ihm eine große Einzelausstellung.
Eberleins Grafiken und Bücher befinden sich in Besitz vieler großer deutscher und internationaler Bibliotheken, zum Beispiel in der Sammlung Buchheim in Bernried, in der British Library in London, in der Österreichischen Nationalbibliothek, in den Vatikanischen Sammlungen in Rom und im Museum of Jewish Art in Jerusalem. Auch die Stadt und der Landkreis Dachau sowie der Dachauer Museumsverein halten Werke von ihm im Bestand.
Klaus Eberlein ist am 06. Juni 2023 zu seiner letzten Reise in München aufgebrochen.
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